Abkürzungen im Text:
CHW = Colloquium Historicum Wirsbergense
E. A. = nach eigener Angabe
GA H. = Gemeindearchiv Himmelkron
PfA H. = Pfarrarchiv Himmelkron
StA BA = Staatsarchiv Bamberg
1662/1663 Anpflanzung der ersten Lindenallee - Bäume unter der Regierung von Markgraf Christian Ernst
1717 An der Baille - Maille - Allee wird zu Ehren des Markgrafen Georg Wilhelm das Schäferspiel
"Beglückende Belinde" aufgeführt. Anwesend ist auch die Schwester des Markgrafen,
Christiane Eberhardine, Königin von Sachsen und Polen
1723 Freiherr Karl Ludwig von Pöllnitz besucht auf seiner Reise durch Europa auch
Himmelkron und schwärmt von" ... der längsten in Europa".
1739 Pfarrer Teichmann berichtet ferner von" ... einer der allerschönsten von ganz Deutschland"
1744 -1747 Markgräfin Wilhelmine erwähnt die Allee in ihren Memoiren
1792 Die Preußen holzen die Allee - rund 800 Bäume - gegen den Widerstand der Himmelkroner Bürger ab
(Einsatz des Füsilier - Bataillons Renouard aus Bayreuth).
17.10.1986 Feierlicher Beginn der ersten Wiederanpflanzung von 160 Bäumen auf Initiative des Förderkreises Himmekron
(Schirmherr Regierungspräsident Wolfgang Winkler).
28.04.1992 Regierungspräsident Dr. Erich Haniel pflanzt die letzte Linde im Gedenken an die Abholzung vor 200 Jahren.
Einst lustwandelten unter den Linden Landadelige in barocken Prachtgewändern, manchmal gaben sich sogar hohe Damen und Herren der nahen Markgrafschaft Bayreuth dem
kultivierten Freizeitstress hin – und frönten dem Mail-Spiel, einem höfischen Freizeitvergnügen à la Versailles, dem Kricket ähnelnd, damals in den besseren Kreisen fast ganz Europas
verbreitet.
Die Himmelkroner Lindenallee fiel jedoch, obwohl von manch Zeitgenossen für eine „der allerschönsten von ganz Deutschland“ und „europäische Berühmtheit“ gehalten, Ende
des 18. Jahrhunderts den Klingen eines Bayreuther Füsilierbataillons zum Opfer – sehr zum Unmut der Himmelkroner Bürger. Deren Nachfahren beschlossen fast 200 Jahre später, die Untat zu bereinigen,
und pflanzten die Allee neu an.
Das war 1986. Die Bäume haben inzwischen das Setzlingsstadium weit hinter sich gelassen, die „Baille-Maille-Lindenallee“ blüht und gedeiht und ist seit Herbst 2004 Schauplatz eines Projektes, das wohl auch dem Geschmack der feinsinnigen Herrschaften barocker Adelsprovenienz entsprochen hätte. Sieben oberfränkische Künstler stellen Skulpturen aus unter dem Motto „Blick zurück nach vorne“. Soll heißen: Vergangenheit und Zukunft gehören zusammen und treffen sich in der Gegenwart.
Anlass der Skulpturenmeile war die 725-Jahr-Feier der Gemeinde Himmelkron 2004. Die Allee in eine Freiluftgalerie verwandeln wollten die Initiatoren, um „im Wechselspiel mit den klar gegliederten Baumreihen und ihrer raumgreifenden Perspektive“ die Skulpturen nicht nur in das „große Ganze“ einzufügen, sondern auch, um „interessante, bereichernde Akzente“ zu setzen. Die dichotomische Deutung des Ausstellungskonzeptes von Projektkoordinator Reinhard Stelzer liest sich so: „Skulptur und Natur, Licht und Schatten, Stein und Holz, Stahl und Farbe, Brücke und Fluss, Mensch und Tier, Blatt und Wind, blau und grün, du und ich.“
Dass so eine Aktion in Zeiten eher kunstfeindlicher Sparzwänge angesichts klammer Gemeindehaushalte nicht ohne Sponsoren auskommt, ist heutzutage fast schon selbstverständlich: Erst durch das finanzielle Engagement der Oberfrankenstiftung und diverser Firmen aus der Region konnte die Skulpturenmeile realisiert werden, haben nun sieben oberfränkische Künstler (weitere werden folgen) die Möglichkeit, ihre Werke längere Zeit im öffentlichen Raum zu präsentieren:
1739 Pfarrer Teichmann von Stammbach verfasst eine Beschreibung von Himmelkron samt einer Biografie
des verstorbenen Markgrafen. Dieser habe „ausser dem Hofgarten eine nicht viel ihres gleichen habende
Bale-Maille oder Alée von 1000, starcken Mannes-Schritten in die Länge angerichtet, welche mit vierfach
besetzten Linden annoch in ihrem besten Flor zu sehen, und ausser Streit für eine der allerschönsten in
ganz Deutschland zu halten ist. Himmelcron geniesset noch heut zu Tage oft die Ehre; daß fremde
Passagier vornehmlich dahin reisen, diese wunderschöne und weltberühmte Alée zu besehen ... "
[Teichmann / Frenzel]
1739 werden 13 Gulden „wegen Reparirung der mangelbahren Brücke zu Ende der Maille über den Mainfluß"
im Haushalt festgehalten. [StA BA]
1741 Erbauung des neuen Salets in der Baille-Maille (1385 Gulden). [StA BA]
1744 Reparatur der „Wasser-Wand am Ende der Baille-Maille und eines Pfeilers der steinernen Brücke" (69 Gulden). [StA BA]
1744-47 Markgräfin Wilhelmine schreibt an ihren Memoiren und erwähnt darin die Allee. Sie schreibt:
In Himmelkron „... gibt es von Spaziergängen nichts als einen Mail, der beinahe so schön ist, wie der in Utrecht".
1750 18.3. Schreiben wegen Ausbesserungen an der „Baile Maile". [StA BA]
1752 14.3. Aufträge zu Arbeiten am „Gediell am Wasserberg der Maille" werden erteilt. [StA BA]
1752 Besoldung des Baille-Maille-Wärters Schunck beträgt 30 Gulden, für Gärtnerarbeiten 20 Gulden. [StA BA]
1759 Es wird abgerechnet über 487 Gulden laut Befehl vom 9.7. 1757 für eine „neu erbaute Brücke unter der
Baille Maille". [StABA]
Regierungszeit des Markgrafen Friedrich Christian (1763-1769):
1766 Im Frühjahr wird der Hofgärtner der Eremitage, Johann Georg Rosengardt, damit beauftragt, die „höchst
reparaturwürdige Linden-Allee" zu inspizieren und einen Kostenvoranschlag anzufertigen für die
notwendigwerdenden Arbeiten, die hauptsächlich im Ausputzen und Verschneiden der 90 bis 100 Schuh
hohen Lindenbäume bestanden. [Frenzel]
1766 Für das „Auspuzen der Linden" in der Baille Maille und die „Erhöhung der untern Maille Brücken" werden
166 und 189 Gulden ausgegeben. [StA BA]
1769 In der Allee werden von den einst 800 Linden noch 779 gezählt. [Zinck] Regierungszeit des Markgrafen
Alexander (Ansbach -1769-1791): I
1771 10.06. „... auf Serenissimi gdst. spezial Befehl ist verordnet worden, außerordentlich schöne Maille zu
Himmelkron fernerhin unterhalten zu lassen" [außerordentlich schöne wurde nachträglich
durchgestrichen.] [StA BA]
1773 Der Markgrafbesucht mit seiner Gattin und dem gesamten Hofstaat unvorhergesehener Weise die Allee und verspricht, bald wiederzukommen. [Frenzel / Jungmeier]
1774 03.06. Hofbauinspektor 1. G. Riedel erwähnt in einem Brief die „eingeworfene Mauer an der Maille". [StABA]
1777 29. 08. Es werden Reparaturen an der Baille-Maille (Verschlagbretter) erwähnt. [StA BA] 1778 Verschiedene Reparaturen werden angeführt, u. a. in der Baille-Maille. [StA
BA]
1779 03.05. Der 91jährige Hofgärtner und Baille-Maille-Wärter Johann Schunck stirbt. [PfA Himmelkron]
1779, 10. 12. Zwei vom Sturmwind umgebrochene Lindenbäume in der hiesigen Allee werden erwähnt. [StA BA]
1784 Pfarrer Johann Michael Füssel macht auf einem Fuhrwerk eine Reise in die Umgebung mit „drei Zöglingen"
und kommt von Trebgast her zur Allee. Er berichtet: „Bei der Allee stiegen wir aus. Sie kann mit Recht
eine der merkwürdigsten in Franken, ja, man darf wohl sagen in Deutschland genannt werden. Lindenbäume von so gleichem schlanken Wuchs.
wie diese sind, wird es selten geben. Sie sind alle unbeschnitten, und geben ein so dichtes Schattend ach, daß die Sonne fast gar nicht durchdringen kann. Die ganze Allee besteht aus vier
Reihen Bäumen. die in einer Länge von 912 Schritten nur vier Schritte voneinander stehen., die mittlere, oder Hauptallee, war ehemals ein Mai!, wovon sie aber jetzo keine Merkmahle mehr hat. Sie ist
8, die Nebenalleen sind nur 6 Schritte breit. Hier kam es mir vor, als wär ich in einem Feenhaine. Alles vereinigte sich, um die sanftesten Empfindungen in mir zu erregen.
„Links rauschte sanft der von den Alleen überschattete Myan, in der Mitte des Schattens konnten wir uns nicht
satt sehen an dem majestätischen Wuchs der Bäume; überall umfloß uns der erquickende Lindenduft; überall
begleitete uns das unaufhörliche Gesumse der herumschwärmenden Bienen; rechts weideten wir unsere Augen
an jener weiten Ebene; voll der fruchtbarsten Fluren und bunten Auen; in der Mitte der rechten Nebenseite
vereiniget sich mit den Schönheiten der Natur die Kunst des Baumeisters durch einen weitläufigen Saal mit
Nebenstübchen, wo die Mailspieler ausruhen und mit anderen Ergötzungen abwechseln konnten. An den Anfang
dieser herrlichen Allee, die nun schon 201 Jahr steht, stößt das schöne und große Dorf Himmelkron. .. "
[veröffentlicht 1787 - Bubi Frenzel]
1785 06.10. Aus Bayreuth ergeht die Anweisung, dass „die in der Allee durch Bliz und Sturmwind verunglückten
beyden Linden ... an den Meistbiethenden" verkauft werden; starke Linden sollen im Winter mit gefrorenen
Ballen dafür eingesetzt werden. [StA BA]
Preußische Zeit (1792-1806):
1792 20. 01. Beginn der Abholzung der Alleebäume auf Anordnung des preußischen Hofkammerrats Achatius Vogel.
Damals standen noch 758 Bäume. [Jungmeier] Eine Abteilung des in Bayreuth in Garnison liegenden
Füsilier-Bataillons Renomard musste das Fällen vornehmen. (Held]
1792 03.02. Pfarrer Meyer schreibt nieder: „Die letzte Zierde von dem sonst so glänzenden Himmelkron, die
herrliche schöne Allee niedergehauen". [PfA H.] Eine einzige Linde blieb stehen - bis heute.
1793 05.11. Als „Erlöser das Holz der Linden-Allee" werden 1785 Gulden abgegeben. Es war zum „Spottpreis"
von nicht einmal 2000 Fl(orentiner) verkauft worden. [Engelbrecht]
1793 Der Reiseschriftsteller Köppel preist die Allee: „Sie war an heißen Sommertagen die Erquickung des Reisenden ... "
[Engelbrecht]
1794 21. 07. Der Platz von 4 einhalb Tagwerk der Linden-Allee wird verkauft an Joh. Lorenz Bischoff zu Trebgast,
Zuchthausverwalter-Adjunkt zu St. Georgen, mit dem Erlös von 1012 Gulden. [StA BA] Der tatsächliche
Gewinn aus dem Alleegeschäft soll 40 Kreuzer für die Staatskasse betragen haben. [Jungmeier]
Zeit des bayerischen Königreiches (1810-1918):
1816 26. 02. Bericht des Landgerichts Gefrees an das Kgl. Generalkommissariat des Obermainkreises:
„Das Wasser hat dem Bogen der Brücke Schaden zugefügt und muthwillige Hände haben die Brüstung dieser
schönen Brücke verdorben, wahrscheinlich selbst die Gutsbesitzer von Schlemen, welche den Weg auf gehoben
wünschten." [Bub]
1834 15. 02. In einem Protokoll wird festgestellt: „Im Jahre 1816 und 1817 mag fragliche untere Alleebrücke ... als unentbehrlich angesehen worden sein, was sie aber dermalen nicht mehr ist." [Bub]
1834 27. 05. Die Regierung von Oberfranken stellt fest, dass „die steinerne oder sog. Alleebrücke über den Main zwischen Schlömen und Himmelkron
weder zur Verbindung dieser beiden Orte oder des letzteren mit Trebgast, noch von Gefrees nach Kulmbach, oder überhaupt zu einem öffentlichen Zwecke nothwendig, dagegen aber die Anlage
eines Kommunikationsweges von Berneck über Himmelkron, Trebgast ... nach Kulmbach ein Bedürfniß sei". Die Reparatur der Brücke müsste auf Gemeindekosten unterbleiben und "demjenigen
überlassen werden, der ihrer etwa lediglich in seinem Privatinteresse bedürfe". [GAH.]
1845 24. 04. Gutachten, erstellt von Wörfel: „Die sog. Boulmai/-Brücke auch Mainbrücke genannt habe ich heute früh unter Zuziehung des Gemeindevorstehers Nützel in Himmelkron beaugenscheinigt und in Erfahrung gebracht, daß diese Brücke früher zu dem markgräflichen Lustschloß in Himmelkron gehörte und sich am Ende einer Allee längs des Mainfusses befand und über diesen jährte, daher fürderhin auch au/Staatskosten unterhalten würde .... Es geht lediglich der Fußweg von Himmelkron nach Schlömen darüber. Das Gewölbe der Brücke ist noch gut, ebenso die Widerlager, doch sind im rechten oberen Seitenflügel an. der Brüstung mehrere Quader unterhöhlet und ausgefallen und mit der Zeit würden die Widerlager und das Gewölbe allerdings Noth leiden ... Die Kosten berechnen sich nach meinem Dafürhalten auf 21 Gulden 48 Kreuzer."
Es wird verfügt, die Brücke sofort zu sperren „für Fuhrwerk als für Fußgänger". [GAR.]
1849, 16. 07. Das Bezirksamt Berneck ordnet an: „Die Reparatur der baI maille Brücke haben die Grundstücksbesitzer zu übernehmen, welche die Brücke benützen." [GA H.]
1849 14.09. Maurermeister Michael Würfel, Marktschorgast, wird vom Landgericht Berneck beauftragt,
die „Ballmaille-Brücke" zu reparieren. [GA H.]
1865 Der Lanzendorfer Pfarrer Wilhelm Stadelmann veröffentlicht in der Zeitschrift des Historischen Vereins
für Oberfranken (AO 6/3) den ersten Aufsatz über die Allee: „Die Himmelkroner Allee". Er preist die
Allee als „Königin der Alleen": ,,Diese Allee war unstreitig die schönste in Europa".
[Stadelmann / Engelbrecht]
1881 16.12. Nachts um 11 Uhr ertrank unterhalb der Baille-Maille-Brücke der Schlömener Bauer Johann Baer.
(Grund war der Genuß von zu vielen Bier.) [GA H./ Jungmeier]
1882 17.06. AufbezirksamtIiche Anordnung hin wird die Bailmailebrücke abgesperrt und „Passage durch
Anbringung einer Warntafel für immer verboten, nachdem die hiesige wie die umliegenden Gemeinden jedwede Baulast
zurückgewiesen haben." [GA H./PostIer]
1892 27.08. Im Gemeinderat Himmelkron muss das Problem ,,Baille-Maille-Brücke" beraten werden. [GA H.]
Weimarer Zeit! Freistaat Bayern (1919-1945):
1925 20.08. Schreiben des Bezirksamts Berneck: Es gibt auf Anregung des Landbauamtes die Schreibweise
der Brücke mit Baille-Maille-Brücke unterhalb Himmelkron" an. Das Volk spreche von „Bolmarer" oder
„Bolmaier". [Archiv Schloß]
1925 Auf der Münchener Verkehrsausstellung befindet sich eine Abbildung der Baille-Maille-Brücke von
Himmelkron in Halle VI, Raum 4 (Bayerischer Landesausschuß fiir Naturpflege). [Guttenberg]
1926 Franz Karl von Guttenberg schreibt in seinem Aufsatz über die Baille-Maille, die schon lange baufällig gewordene Brücke sei 1924 auf Anordnung des Landbauamtes Bayreuth abgebrochen, vorher aber noch aufgenommen worden.[Guttenberg]
1927 Oberregierungsbaurat Veit Bub stellt fest: „Die Brücke hatte früher ein hölzernes Geländer. Sie befindet sich in einem recht schlechten baulichen Zustand. Außer ihrem historischen Wert ist sie ein hervorragendes Beispiel der guten Verbindung von Kunstbauten mit der umgebenden Natur .... Die Brücke scheint nunmehr herrenlos zu sein. Kann sich nicht der Bezirk oder Kreis darum annehmen. ein dem Verfall anheimgegebenes Kulturgut zu retten, ehe es zu spät ist?" [Bub]
1928 30.07. Schreiben des Bezirksamtes Berneck an die Regierung von Oberfranken: „Für Himmelkron bedeutet sie [BaiIle-MailIe-Brücke die Erinnerung an die berühmte Himmelkroner AIIee, welche dort in der Nähe endigte. Für die Allgemeinheit und/ur Fachkreise ist sie ein Glied in der Reihe der technisch und architektonisch sehr gut durchgearbeiteten Markgrafenbrücken. die geschichtlich interessant und fachlich vorbildlich sind, weil sie zeigen, wie Brücken als Kunstbauten der Natur geschickt eingefügt werden können, ein Problem, das man in der neueren Zeit lange vergeblich versucht hat." Die Renovierung koste 800 Mark; der Bezirk gebe 200, das Land 600 Mark. [Protokollbuch CHW]
1928 23.08. Der Gemeinderat Himmelkron beschließt: Zur Instandsetzung der Baillemaille-Brücke sollen aus der Gemeindekasse 25 Mark bewilligt werden. [GA H.]
Bundesrepublik Deutschland / Freistaat Bayern (nach 1945):
1954 04.01. Beschluss des Gemeinderats Himmelkron: An der Baillemaillebrücke sollen ein paar Warnschilder
angebracht werden, daß das Betreten auf eigene Gefahr erfolgt. [GA H]
1975 Beginn der Bemühungen um die Restaurierung der Baille-Maille-Brücke durch die Gemeinde Himmelkron.
[GA H.]
1976 06.03. Schreiben des Landesamtes für Denkmalpflege, München: „... bei der Brücke aus Sandsteinquadern, die in einem eleganten, hohen Bogen den Weißen Main überspannt, handelt es sich um ein
Zeugnisfränkischer Handwerkskunst, das außerdem an die große Zeit Himmelkrons erinnert, als dieser Ort
noch Sommerresidenz der Bayreuther Markgrafen war. Bei der Ortsbesichtigung (5.3.1976) wurde festgestellt, daß der Bauzustand der Brücke noch nicht so schlecht ist, daß eine Renovierung- und lnstandsetzung nicht lohnend wäre ..." In sieben Punkten werden die nötigen Maßnahmen festgestellt: Beseitigung von Bäumen und Sträuchern in der Nähe der Brücke und auf der Fahrbahn, Beseitigung des Humus und des Rasens auf der
Fahrbahn, Wiederherstellen und Ergänzen der seitlichen Brückenmauern und der Auffahrtsrampen, Ausbessern
des Gewölbes und Hinterfüllen desselben mit Magerbeton nach statischer Erfordernis, Isolierung des Gewölbes, Pflasterung der Brückenfahrbahn, Anbringung eines unauffälligen Geländers. [GA H.]
1983 23.02. Das Landesamt für Denkmalpflege stellt Mittel zur Restaurierung der Baille-Maille-Brücke in Aussicht. [GA H.]
1983 08.10. Beginn der Arbeiten durch eine Fachfirma aus Frankfurt für den ersten Bauabschnitt zur Restaurierung der Brücke, für die Kosten von 200 000 DM eingeplant sind Die Fortsetzung soll im Frühjahr 1984 erfolgen. [GAH.]
1984 03.01. Erstes Vorgespräch über die Gründung eines Fördervereins mit dem Ziel der Anpflanzung der alten Allee, u. a. mit Gartenkreisfachberater Paul Späth bei Bürgermeister Andi Krainhöfner. [E. A] 1984, 28. 02. Gründung des „Förderkreises zur Erhaltung und Verschönerung der Kulturlandschaft im Bereich der Gemeinde Himmelkron", der sich zum Hauptziel setzt, die Allee wieder anzupflanzen. [E. A]
1986 17.10. Feierlicher Beginn der ersten Anpflanzungen von 160 Lindenbäumen unter der Schirmherrschaft von Regierungspräsident Wolf gang Winkler. [Meyer]
1989, 28.10. Zweiter Anpflanzungsabschnitt mit 200 Bäumen begonnen unter der Schirmherrschaft von Landrat Herbert Hofmann. [Meyer]
1990 27.10. Dritter und letzter Abschnitt der Anpflanzung mit Regierungsvizepräsident Dr. Weidelener und Landrat Hofmann. Insgesamt sind nunmehr 770 Linden gesetzt. [Jungmeier]
1991 21.07. Das erste Alleefest wird durchgeführt, organisiert vom Förderkreis. [E. A]
1992 18.07. Zum diesjährigen Alleefest kommt der derzeitige Chef des Hauses Hohenzollern-Preußen, SKH Prinz Christian Sigmund [E. A]
1992 28.04. Regierungspräsident Dr. Erich Haniel pflanzt die abschließenden Lindenbäume im Gedenken an die Abholzung vor 200 Jahren. [Jungmeier]
1999 08./09.05. Pressebericht (Bayerische Rundschau): „Schluß mit Überschwemmungsschäden - BailleMaille-Weg wird nun befestigt - Maßnahme kostet 40 000 Mark - Freigabe und Einweihung am 17./18. Juli ."
1999 17.07. Zum Alleefest kommt der neue Chef des Hauses Preußen, SKH Prinz Georg Friedrich. [E. A]
2000 17.05. Thema und Ziel des Himmelkron-Seminars der VHS Himmelkron: die Lindenallee.
Veröffentlichungen speziell zur Lindenallee bzw. zu Himmelkron:
Bub, [Veit) : Die Himmelkroner Allee. In: „Siebenstern" Nr. 1/1927.
Engelbrecht, Wilfried: Die Himmelkroner Allee. In: Fränkischer Heimatbote, Nr. 8/1988.
Frenzel, Ursula: Beiträge zur Geschichte der barocken Schloß- und Gartenanlagen des Bayreuther Hofes.
München 1958.
Guttenberg, Franz Karl von: Zur Kulturgeschichte Oberfrankens - Das Kugelschlägelspiel oder Mai! auf der
Mailbahn. In Oberfränkische Heimat, Bayreuth Nr. 11/1926.
Held, K[onrad]: Die berühmte Lindenallee zwischen Himmelkron und Schlömen. Manuskript.
Held, K.: Konrad Bauer aus Hegnabrunn, der Schnakenkunz. In: Oberfränkische Heimat, Nr. 5/1928
Held, K.: Konrad Bauer aus Hegnabrunn, der Schnakenkunz. In: „Heimat- und Volkskunde", Kulmbach Nr. 8/1927.
Hofmann, Friedrich: Die Kunst am Hofe der Markgrafen von Brandenburg, Fränkische Linie. Straßburg 190 1.
Jungmeier, Hans-Martin: Die Baille-Maille-Allee zu Himmelkron. In: Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger
des Regierungsbezirks Oberfranken, Nr. 188, Juni 1992.
Meißner, Helmuth: Neue Lindenallee am Weißen Main. In "Frankenland", Würzburg Nr. 2/1987 ..
Meißner, Helmuth: Die Baille-Maille-AIlee von Himmelkron. In „Schönere Heimat", Münchener: 1/1987
Meißner, Helmuth: Die Baille-Maille-Allee von Himmelkron ist komplett. In „Schönere Heimat", München Nr. 1/1991
Meißner, Helmuth: Neue Lindenallee am Weißen Main in Himmelkron komplett. In „Frankenland"', Würzburg Nr. 3/1991
Meyer, Hanns: Die Baille-Maille-Allee von Himmelkron. In: Gartenratgeber, München Nr. 5/1990.
Meyer, Hanns: Linden-Allee von Himmelkron neu angelegt. In: Deutsche Baumschule, Mai 1995.
Müssel, Karl: Schäferspiel in Himmelkron. In: FR 4/1967
Müssel, Karl: Von der Reiherbeize der Bayreuther Markgrafen in Himmelkron. In: GaO 13, 1981/82, S. 118ff.
NN: Die Himmelkroner Allee. Manuskript.
Plank, Willi: Die Baille-Maille-Allee und die Baille-Maille-Brücke bei Himmelkron. In: „Bayerische Rundschau", Kulmbach 1949
Röder, M.: Jagden in alter Zeit [Reiherbeize in der Allee]. In: Allerlei, Bayreuth 1905.
Seitz, Helmut: Gartengeschichten - Die Baille-Maille-Allee von Himmelkron. In Süddeutsche Zeitung.14./15.8. 1993.
Seitz, Helmut: Leute von Stand spielten Baille Maille. In: AfH 11/1993.
Sitzmann, Karl: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken. Kulmbach 1957.
Stein, Fritz: Die ehemalige berühmte Himmelkroner Allee und ihr einstiger Wärter, der lustige Schnakenkunz.
In Blätter vom Fichtelgebirge, Nr. 42/1898.
Teichmann, [Johann Ernst]: Historische Beschreibung des alten Frauen-Closters Himmelcron ... Bayreuth 1739.
Zinck, Theodor: Himmelkron. Beschreibung seiner Vergangenheit und Gegenwart Bayreuth 1925.
Abkürzungen:
CHW = Colloquium Historicum Wirsbergense
E. A. = nach eigener Angabe
GA H. = Gemeindearchiv Himmelkron
PfA H. = Pfarrarchiv Himmelkron
StA BA = Staatsarchiv Bamberg